Die neue GARMIN 955 Solar und der Edge 1040 Solar im Praxis-Test
Seit dem Release der Garmin 735xt im Mai 2016 nutze ich ausschließlich Garmin Geräte für das Tracking meiner Trainingseinheiten. Ich durfte nun die beiden neuesten Multisport Flagschiffe in den vergangenen Wochen testen und, Achtung Spoiler!, ich bin begeistert.
In diesem Artikel geht es um „look and feel“ und die Nutzbarkeit im Training. Die Vielzahl an technischen Eigenheiten sind in einem Blogartikel kaum unterzubringen und seien wir mal ehrlich: Dafür gibt es Handbücher. Ich gehe natürlich trotzdem auf die neuesten Features ein und will direkt mit einem wirklich sehr starken beginnen:
Die Forerunner 955 Solar – Mit Herzfrequenzvariabilität und Trainingsbereitschaft zu neuen Erkenntnissen
Die Einführung der Herzfrequenzvariabilität und weiterer Werte wie Trainigsbereitschaft in Kombination mit dem altbekannten Trainingszustand sind bei der neuen Garmin 955 für mich Argumente, die ein Upgrade auf die neueste Ausgabe absolut rechtfertigen. Denn dadurch fällt die Nutzung eines weiteren bekannnten Wearables weg. Und das finde ich super. Denn mal ehrlich, wie viele Gurte, Armbänder, Ringe, Kopfhörer, Brillen und Uhren möchte man sich für das Taining noch umschnallen?
Nicht wenige Sportler:innen stehen sicher vor dem Training oft vor dem Spiegel und denken „Bald ist es soweit, bald übernimmt SkyNet die Weltherrschaft, wie in Terminator“.
Mit den weiteren Wearables fallen auch weitere Apps und weitere Kosten, teilweise sogar monatliche Kosten, ebenfalls weg. Die Auswertungen und Erkenntnisse der Uhr kommen dabei den bereits getesteten Mitstreitern nicht nur nahe, sie sind absolut gleichwertig. Bei einigen ausgewerteten Daten der Mitstreiter wusste ich auch tatsächlich einfach nicht, was ich damit anfangen soll. Mehr Daten gehen immer. Und das „Wie“ ist dabei längst benatwortet, totzdem sollte man sich doch auch manchmal die Frage nach dem „Warum“ stellen.
Die Argumente für die neue Garmin 955 Solar werden durch die neue Solar-Ladelinse nochmal unterstrichen und FETT markiert. Ich finde es nach wie vor einfach großartig, wenn ich nach dem Laufen den Bericht darüber erhalte, wie viel Akkuladung ich durch das „Bewegen“ in der Sonne zusätzlich gewinnen konnte. Ich habe die Uhr nun seit knapp 5 Wochen und habe sie drei Mal am Strom laden müssen. Aber das liegt wohl auch an Berlin und nicht so sehr an der Uhr.
An den neuen Touchscreen muss ich mich tatsächlich noch gewöhnen. Dieses Feature habe ich ehrlich gesagt bei älteren Modellen nicht vermisst. Aber wenn man mit dem angebissenen Apfel in Konkurrenz treten möchte, führt daran wohl einfach kein Weg vorbei. Es ist definitiv kein schlechtes Feature, ich nutze es nur (noch) nicht wirklich.
Da es sich hier eher um ein Upgrade-Modell handelt und nicht um ein Einsteigermodell, setze ich voraus, dass alle anderen langjährig bewährten Features der Garmin Geräte bekannt sind. Ich persönlich bin wie am Anfang erwähnt mit einem anderen Garmin Modell eingestiegen und hätte die 735xt wohl heute noch. Der Triathlonteufel setzt sich aber im Laufe der Zeit immer auf beide Schultern und flüstert leise aber beständig: Es geht noch besser.
Ich bin ein großer Fan der Uhr und würde sie allen Sportler:innen empfehlen, die etwas für Triathlon und Multisport übrig haben. Sie macht Spaß und gewinnt nach dem neusten Upgrade durch wirklich gute Argumente. Aber hey, vielleicht auch ganz wichtig: Updates gibt es immer wieder und wenn ihr gerade glücklich seid mit dem was ihr habt, trefft die Entscheidung nicht voreilig. Bietet dem Triathlonnteufel mit Recherche noch ein wenig die Stirn. Denn am Ende gewinnt er ja meistens trotzdem. 🙂
Der Edge 1040 Solar
Das gleiche gilt für den Edge 1040 Solar. Mit einem riesigen Display (ich hatte vorher einen Edge 820) ist es kaum vorstellbar nochmal überhaupt irgendetwas zu übersehen. Ich erninnere mich noch an häufiges Tippen auf meinem alten Bildschirm um auf den Homebildschirm zu gelangen und zu erkennen, wie viel Uhr es eigentlich in der Welt da draussen ist, fernab von Watt, Zeit, Strecke, Kadenz und Puls. Jetzt tippe ich ein einziges Mal auf den Bildschirm und sehe ALLES. Und das ist toll. Kurz gesagt, erleichtert der Edge 1040 Solar einfach mein Radfahrerleben, in dem ich eine perfekte und einfache Übersicht habe, mir durch die Solar-Funktion keine Gedanken um das Durchhaltevermögen des Akkus machen muss und der Edge mir sogar sagt, was ich noch alles kann:
Denn mit dem neuen Power Guide checkt der Edge den Krafteinsatz und bewertet mit der Funktion „Stamina“ meine Restenergie. Plane ich also eine längere Strecke, sagt mir der Edge, was ich beachten muss um den Anforderungen der Strecke gerecht zu werden. Hier sind Cola und Kuchenstopps weder eingerechnet noch berechenbar, also ist es auch mal ganz gut die Technik mit einem kleinen, eiskalten 0,33l Kick zu überraschen :D.
Der Edge 1040 Solar ist ein absoluter High-End GPS Radcomputer, hat ein 3,5“ Display und bietet wirklich alles, was das Radsportler:innen-Herz begehrt.
Nur die Größe ist für mich persönlich auch eine Entscheidung, die man schon bewusst treffen muss.
Denn ob ich den Edge 1040 im Wettkampf an mein aerodynamisch-ausgefuchst-optimiertes Rad anbringe, ist eine Frage, die ich mir aktuell noch stelle. Hier ist auch wieder Testen, Testen, Testen angesagt.
Im Training möchte ich den perfekten Überblick und die Akkulaufzeit gepaart mit allen nur erdenklichen Funktionen – wie auch einem verbesserten GPS und der neuen Benutzeroberfläche für wirklich alle Einsatzgebiete – nicht mehr missen. Road, Gravel, Mountainbike, Indoor – alles drin, was rein muss. Nur eben viel größer, als ich es bisher jemals gewohnt war. Ich bin Fan.